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Funktionen f�r Module und Packages |
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Um die hier beschriebenen Funktionen besser zu verstehen, sollten Sie das Kapitel �ber Perl-Module lesen.
@INC
- die Liste der Pfadnamen f�r ModuleWenn Sie mit require oder
use eine Moduldatei (Dateien
*.pm
) einbinden, sucht Perl die entsprechende Datei entweder im aktuellen Verzeichnis, oder in einem Verzeichnis, das in der Liste f�r Modulpfadnamen gespeichert ist. Dazu dient die vordefinierte Variable
@INC
. Im Abschnitt Speicherorte f�r Module und die Liste @INC finden Sie ein Beispielscript, mit dessen Hilfe Sie sich den Inhalt von
@INC
ausgeben lassen k�nnen, um die bei Ihnen g�ltigen Pfade herauszufinden.
Neben der Liste @INC
gibt es �brigens auch einen Hash namens %INC
. In diesem Hash werden alle bereits geladenen Module gespeichert. Perl verhindert auf diese Weise, dass Module mehrfach geladen werden und dadurch zu unerw�nschtem Verhalten im Programmablauf f�hren. �ber derartige Probleme, die in C durch Pr�prozessoranweisungen wie #ifndef
und #define
gel�st werden m�ssen, brauchen Sie sich in Perl also keine Gedanken machen.
Ein Namensraum hei�t in Perl Package. Wenn Sie nichts anderes angeben, befindet sich jede Perl-Datei im package mit dem Namen main
. Variablen, die innerhalb einer Perl-Datei ohne weitere Einschr�nkungen wie local oder
my definiert werden, Namen von Subroutinen usw. gelten global in dieser einen Datei. Mit Hilfe der Funktion
package k�nnen Sie eine Perl-Datei in mehrere Packages unterteilen.
require
oder use
?Die beiden Funktionen require und
use haben �hnliche Aufgaben, unterscheiden sich jedoch in ihrer Wirkungsweise.
require
wird zur Laufzeit eines Scripts geladen (und zwar an der Stelle, wo die require
-Anweisung steht), w�hrend use
bereits vorher, zur Kompilierzeit des Scripts, mit eingebunden wird. Bei require
wechseln Sie also einfach w�hrend der Scriptausf�hrung in ein anderes Script, lassen dieses kompilieren und ausf�hren, und kehren dann zur�ck. Bei use
dagegen haben Sie nach dem Kompilieren, das Perl vor jedem Ausf�hren des Scripts durchf�hrt, praktisch ein gro�es Script, dessen Code sich aus den Sourcen mehrerer Moduldateien zusammensetzt. Das hat Folgen. So werden Syntaxfehler, die in einem mit use
eingebundenen Modul enthalten sind, bereits im Vorfeld erkannt, und das Script wird gar nicht erst ausgef�hrt. Bei require
hingegen kann es passieren, dass das Hauptscript fehlerfrei ist, das eingebundene Script jedoch Syntaxfehler enth�lt. Diese werden jedoch erst erkannt, wenn das Hauptscript bereits l�uft. Dadurch k�nnen undefinierte Zust�nde entstehen. Aus heutiger Sicht ist die Verwendung von use
in den meisten F�llen vorzuziehen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen.
Letztlich ist die Tatsache, dass es heute beide Funktionen gibt, historisch bedingt. require
ist �lter (wurde schon von Perl 4 interpretiert), w�hrend use
seit Version 5 zur Verf�gung steht. In der 5er-Version wurde das Modulkonzept von Perl stark erweitert und hat erst dort die heute verbreitete Form angenommen.
Mit dieser Funktion bestimmen Sie einen Namensraum als den aktiv g�ltigen. Der Namensraum bleibt solange aktiv, bis mit einem neuen Aufruf von
package
ein anderer Namensraum aktiv wird, oder bis die nat�rliche Grenze eines Namensraums, also der aktuelle Block (etwa eine Subroutine) oder das Dateiende erreicht ist. Auf diese Weise k�nnen Sie innerhalb einer Scriptdatei modular arbeiten.
Erwartet als Parameter:
1. den Namen des Namensraums, oder eine Zahl, die als Versionsnummer interpretiert wird.
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (Zum Aufruf des Scripts ist eine Internet-Verbindung erforderlich)
#!/usr/bin/perl -w use strict; use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); print "Content-type: text/html\n\n"; print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n"; print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n"; print "</head><body>\n"; package deutsch; use vars qw($Hauptstadt $Flaeche); $Hauptstadt = "Berlin"; $Flaeche = "356.910 qm"; package franzoesisch; use vars qw($Hauptstadt $Flaeche); $Hauptstadt = "Paris"; $Flaeche = "551.500 qm"; package deutsch; print "<p>Die Hauptstadt ist $Hauptstadt und das Land ist $Flaeche gross</p>"; package franzoesisch; print "<p>Die Hauptstadt ist $Hauptstadt und das Land ist $Flaeche gross</p>"; print "</body></html>\n";
Das Beispiel ruft insgesamt vier mal package
auf. Beim ersten mal wird dabei ein neuer Namensraum namens deutsch
geschaffen, beim zweiten mal ein neuer Namensraum namens franzoesisch
. Beim dritten mal wird der Namensraum deutsch
erneut aufgerufen, und ab diesem Befehl kennt das Script nur diejenigen Variablen, Subroutinen usw., die innerhalb des gleichen Namensraums definiert wurden. Ebenso ist es beim vierten mal, wo der Namensraum franzoesisch
wieder aufgerufen wird.
Bei Verwendung von use strict
wie im Beispiel m�ssen die Variablen, die in den beiden ersten Package-Bl�cken deklariert werden, allerdings explizit global deklariert werden, um bei sp�teren Aufrufen des Packages zur Verf�gung zu stehen. Um die Deklaration globaler Variablen zu erm�glichen, steht das Standardmodul
vars
zur Verf�gung. Im Beispiel sehen Sie, wie dieses Modul eingesetzt wird. Innerhalb eines Packages mit use
eingebunden, stehen in der Klammer hinter qw
alle Variablennamen des aktuellen Packages, die global, also ohne my
davor deklariert werden sollen. Perl meckert dann trotz use strict
nicht an den Deklarationen.
Solange nicht mit package
ein spezieller Namensraum aktiviert wird, gilt der Default-Namensraum von Perl, der den Namen main
hat.
Mit dieser Funktion f�hren Sie eine beliebige andere Perl-Datei aus. Das andere Script wird an der Stelle, an der der require
-Aufruf steht, ausgef�hrt.
Erwartet als Parameter:
1. den Namen der einzubindenden Datei, gegebenenfalls mit Pfadnamen (Normalfall), oder eine Zahl, die als Versionsnummer interpretiert wird.
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (Zum Aufruf des Scripts ist eine Internet-Verbindung erforderlich)
#!/usr/bin/perl -w use strict; use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); print "Content-type: text/html\n\n"; print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n"; print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n"; print "</head><body>\n"; require "hallo_welt.pl"; print "</body></html>\n";
print "Hallo Welt!"; 1;
Das Beispiel zeigt, wie Sie ein "herk�mmliches" Perl-Script, das seinen Output auf die Standardausgabe schreibt, in ein CGI-Script einbetten k�nnen, sodass der Output an den aufrufenden Browser gesendet werden kann. Im GGI-Script wird mit require "hallo_welt.pl"
eine andere Perl-Datei eingebunden. Diese Datei schreibt einfach ein Hallo Welt
auf die Standardausgabe. Da es jedoch in ein Script eingebunden ist, das zuvor den �blichen HTTP-Header sendet, gelangt der Output als HTML-Inhalt zum Browser.
Sie k�nnen mit require
ebenso wie mit use eine Moduldatei mit der Endung
.pm
einbinden. In diesem Fall m�ssen Sie require Modulname
angeben. Perl sucht dann nach einer Datei namens Modulname.pm
. Auch die Syntax mit ::
ist genauso m�glich wie bei use
(vergleiche dazu den Abschnitt Adressierungs-Syntax beim Einbinden von Modulen).
Eingebundene Perl-Dateien m�ssen am Ende so etwas wie 1;
enthalten. Dadurch wird sichergestellt, dass das Modul oder die Modul-Funktion korrekt ausgef�hrt wird.
Wenn eine eingebundene Datei Subroutinen enth�lt, k�nnen Sie diese so aufrufen, als w�ren sie im aktuellen Perl-Script notiert.
Mit dieser Funktion laden Sie ein Perl-Modul oder bestimmte Funktionen aus einem solchen Modul in ihr Script und k�nnen den entsprechenden Perl-Code in Ihrem Script benutzen.
Erwartet als Parameter:
1. den Namen des Moduls (Normalfall), oder eine Zahl, die als Versionsnummer interpretiert wird.
2. bis n. (optional) weitere, einschr�nkende Angaben (siehe weiter unten).
Anzeigebeispiel: So sieht's aus (Zum Aufruf des Scripts ist eine Internet-Verbindung erforderlich)
#!/usr/bin/perl -w use strict; use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); print "Content-type: text/html\n\n"; print '<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN">', "\n"; print "<html><head><title>Testausgabe</title>\n"; print "</head><body>\n"; use Syntax; my $Output = html_syntax("<h1>So sieht es aus</h1>","red"); print "<h1>So sieht es aus</h1>\n"; print "$Output\n"; print "</body></html>\n";
package Syntax; use strict; use vars qw($VERSION @ISA @EXPORT); require Exporter; @ISA = qw(Exporter); @EXPORT = qw(html_syntax); $VERSION = 1.0; sub html_syntax { my $htmlstr = shift; my $color = shift; $htmlstr =~ s/\&/&/g; $htmlstr =~ s/\"/"/g; $htmlstr =~ s/\</</g; $htmlstr =~ s/\>/>/g; $htmlstr =~ s/(<)/<span style=\"color:$color\">$1/g; $htmlstr =~ s/(>)/$1<\/span>/g; return($htmlstr); } 1;
Das Komplettbeispiel zeigt ein CGI-Script, in dem ein selbst definiertes Modul verwendet wird, sowie den Code der entsprechenden Moduldatei. Im CGI-Script wird die Moduldatei, die im Beispiel Syntax.pm
hei�t und im gleichen Verzeichnis wie das CGI-Script oder im Hauptverzeichnis von @INC
abgelegt wird, mit use Syntax;
eingebunden (vergleichen Sie dazu den Abschnitt Adressierungs-Syntax beim Einbinden von Modulen).
Das Hauptprogramm ruft dann eine Subroutine namens html_syntax()
auf und �bergibt ihr zwei Parameter, n�mlich eine Zeichenkette mit HTML-Code und den Namen einer Farbe (red
). Die Subroutine html_syntax()
hat die Aufgabe, den �bergebenen HTML-Code HTML-gerecht zu maskieren und die HTML-Tags in der angegebenen Farbe auszuzeichnen (also praktisch aus dem �bergebenen HTML-Code den Code mit HTML-Syntax-Highlighting darstellbar zu machen). Die Subroutine erzeugt dabei neuen HTML-Code und gibt diesen am Ende zur�ck. Im Hauptprogramm wird der zur�ckgegebene Code in der Variablen $Output
aufgefangen. Deren Inhalt kann schlie�lich an den Webserver zur Weitergabe an einen aufrufenden Browser ausgeliefert werden.
Die Subroutine html_syntax()
ist im Modul Syntax
mit sub html_syntax
definiert. Die Moduldatei enth�lt zu Beginn noch einige weitere Anweisungen, auf die an dieser Stelle nicht n�her eingegangen wird. Lesen Sie dazu den Abschnitt Erweiterte Verwendung von use (@EXPORT, @EXPORT_OK und qw).
Beispiel: | Erl�uterung: |
---|---|
use Beispiel; |
Bindet ein Modul namens Beispiel.pm ein, wobei diese Datei entweder im aktuellen Arbeitsverzeichnis oder in einem der Verzeichnisse abgelegt werden muss, die in ![]() .pm lauten. |
use Beispiel::Spezial; |
Bindet ein Modul namens Spezial.pm ein. Dabei l�st Perl die :: -Syntax als Pfadnamen auf - d.h. es wird eine Datei mit dem Pfadnamen Beispiel/Spezial.pm erwartet. Dies ist ein relativer Pfadname, ausgehend von einem der Verzeichnispfade, die in ![]() |
use CGI::Carp qw(fatalsToBrowser); |
Bindet aus dem Verzeichnis CGI das Modul Carp.pm ein. Das Symbol fatalsToBrowser wird der Importliste �bergeben. Normalerweise wird es dann in den aktuellen Namensraum importiert, was allerdings - typisch f�r Perl - gerade bei diesem popul�ren Beispiel nicht der Fall ist. Die �bergabe von fatalsToBrowser l�st hier eine Sonderbehandlung aus. |
use 5.003; |
Script l�uft nur weiter, wenn ein Perl-Interpreter installiert ist, der eine Versionsnummer gleich oder h�her als 5.003 hat. |
Die Anweisung:
use Modulname;
ist gleichbedeutend mit:
BEGIN { require Modulname; import Modulname [Importliste]; }
Die Funktion use
leistet also die Summe aus dem, was die Funktion require in Verbindung mit der Methode
import
leistet.
Wenn Sie use
genau ein Argument �bergeben und dieses Argument eine Zahl ist, also z.B. 5
oder 5.003
, dann pr�ft Perl diese Angabe gegen die Versionsnummer des Perl-Interpreters. Ist die Versionsnummer des Perl-Interpreters niedriger als die angegebene Zahl, wird das laufende Script sofort mit einer Fehlermeldung beendet. Dies kann sinnvoll sein, um zu verhindern, dass ein Script weiterl�uft, das Code enth�lt, der h�here Perl-Versionen erfordert.
Module m�ssen am Ende so etwas wie 1;
enthalten. Dadurch wird sichergestellt, dass das Modul korrekt eingebunden wird.
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